Seele Die Seele ist das innere Bauteil des Schlauches. Alle Fördermittel kommen ausschließlich mit der Schlauchseele in Kontakt. Für eine sichere und lange Haltbarkeit des Schlauches ist die Seelenqualität entscheidend, denn das zu fördernde Medium bestimmt letztlich die Auswahl der Seele. Beurteilt werden Abrieb, chemische Einflüsse, Temperatur und elektrische Spannung.
Einlage Die Einlage verleiht dem Schlauch die nötige Querschnittstabilität und die Fähigkeit, statischen und dynamischen Drücken zu widerstehen. Dieser Festigkeitsträger kann aus diversen Textilien, Nylon oder auch Stahldraht bestehen bzw. aus einer Kombination der genannten Materialien. Die Auswahl des Einlagematerials wird in Abhängigkeit von der Druckstufe getroffen. Druck- und unterdrucklos eingesetzte Schläuche haben in der Regel keine Einlage.
Spirale Soll der Schlauch auch Saugbelastungen standhalten bzw. eine besonders hohe Flexibilität aufweisen, wird zusätzlich eine Stahldraht- oder Kunststoffspirale in das Einlagenpaket eingebettet. Um die Montage zu vereinfachen, werden Spiralschläuche häufig mit spiralfreien Enden oder Muffen gefertigt.
Decke Die Decke ist der äußere und damit sichtbare Teil des Schlauches. Sie bietet Schutz vor äußeren Einflüssen wie Witterung, Temperatur und mechanischen Verletzungen, die während des Gebrauches auftreten könnten. Die Oberfläche des Schlauches kann je nach Fertigungsmethode glatt sein oder eine Stoffimpression aufweisen. Auch bei der Decke ist es erforderlich, die Qualität des verwendeten Materials entsprechend den jeweiligen Einsatzbedingungen auszuwählen.
Die in diesem Katalog angegebenen Druckangaben beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf Umgebungs- und Mediumstemperaturen von + 20 °C. Die angegebenen Druckwerte haben Gültigkeit für statische (konstante) Drücke. Bei dynamischer (stoßweißer) Belastung sind die Werte entsprechend niedriger anzusetzen.
Betriebsdruck: Ist der maximale für die Schlauchleitung zugelassene Druck, bei dem diese betrieben werden kann. Die bei Festlegung des Betriebsdruckes enthaltene Sicherheitsreserve (Sicherheitsfaktor) hängt von der Bestimmung und dem Gefahrenmoment beim Einsatz des Schlauches ab. Prüfdruck: Bei diesem Druck müssen Schlauch und Einbindung einwandfrei dicht sein. Es dürfen keine unzulässigen Verformungen oder Schädigungen des Schlauches auftreten.
Mindest-Berstdruck/Platzdruck: Ist der Druck, bis zu dem die Schlauchleitung nicht undicht werden darf, wobei dieser in Abhängigkeit der zeitlichen Drucksteigerung wesentlich beeinflusst werden kann.
Max. zulässiger Unterdruck (Vakuum): Ist der Unterdruck, dem die Schlauchleitung ohne auszufallen standhalten muss. Hier muss darauf geachtet werden, ob es sich um eine absolute oder eine atmosphärische Druckangabe handelt.
Längenänderungen unter Druck: In Abhängigkeit von der Schlauchkonstruktion verlängern oder verkürzen sich Schläuche unter Druck um ein bestimmtes Maß. Dieser Wert kann in der Größenordnung von einigen Prozenten der effektiven Länge liegen und muss besonders bei Schläuchen mit geringen oder extrem großen effektiven Schlauchlängen berücksichtigt werden.
Im Folgenden werden allgemeine Anweisungen zur richtigen Lagerung von Schläuchen gemäß Norm DIN 7716:1982 „Erzeugnisse aus Kautschuk und Gummi: Anforderungen an die Lagerung, Reinigung und Wartung“ Absatz 3 beschrieben. Eine unsachgemäße Lagerung kann die Lebensdauer von Schlauchprodukten erheblich reduzieren.
Lagerraum Der Lagerraum soll kühl, trocken, staubarm und mäßig gelüftet sein. Eine witterungsungeschützte Lagerung im Freien ist nicht zulässig.
Temperatur Gummi-Erzeugnisse sollten nicht unter –10 °C und über + 15 °C gelagert werden, wobei die obere Grenze bis auf + 25 °C überschritten werden darf. Noch darüber liegende Temperaturen sind nur kurzfristig zulässig.
Heizung In geheizten Lagerräumen sind die Gummi- und Kautschukerzeugnisse gegen die Wärmequelle abzuschirmen. Der Abstand zwischen der Wärmequelle und dem Lagergut muss mindestens einen Meter betragen.
Feuchtigkeit Das Lagern in feuchten Lagerräumen soll vermieden werden. Es ist darauf zu achten, dass keine Kondensation entsteht. Am günstigsten ist eine relative Luftfeuchte unter 65 %.
Beleuchtung Die Erzeugnisse sollen vor Licht geschützt werden, insbesondere vor direkter Sonnenbestrahlung und vor starkem künstlichen Licht mit einem hohen ultravioletten Anteil. Die Fenster der Lagerräume sind aus diesem Grunde mit einem roten oder orangefarbenen (keinesfalls blauen) Schutzanstrich zu versehen. Vorzuziehen ist eine Beleuchtung mit normalen Glühlampen.
Ozon Da Ozon besonders schädlich ist, dürfen die Lagerräume keinerlei Ozon erzeugende Einrichtungen enthalten, wie z. B. Elektromotoren oder sonstige Geräte, welche Funken oder andere elektrische Entladungen erzeugen können. Verbrennungsgase und Dämpfe, die durch photochemische Vorgänge zu Ozonbildung führen können, sollten beseitigt werden.
Unsachgemäße Behandlung von Schläuchen, wie Quetschen, Reißen, Ziehen oder Belastung mit nicht zulässigen Medien muss vermieden werden. Vermeiden Sie das Zerren eines Schlauches über scharfe oder abreibende Oberflächen, es sei denn, er wurde speziell für diesen Einsatz konstruiert. Schläuche dürfen nur bis zu ihrem vorgeschriebenen Maximalbetriebsdruck eingesetzt werden. Jede Änderung des Betriebsdruckes sollte stufenweise erfolgen, so dass die Schläuche keinen Druckstößen ausgesetzt werden. Ein über längeren Zeitraum anhaltender Überdruck im Grenzbereich reduziert die Lebensdauer. Schläuche dürfen weder geknickt noch überfahren werden, außer es ist in den Datenblättern anders angegeben. Empfohlene Biegeradien dürfen nicht gewaltsam überzogen werden. Verwenden Sie z. B. Bögen oder andere Vorrichtungen, die scharfe Biegungen verhindern. Der Schlauch soll an den Kupplungen nicht ständig abgebogen und keinen übermäßigen Zugbeanspruchungen ausgesetzt werden. Der Kontakt von ungeschützten Schlauchenden mit dem Durchflussmedium ist zu vermeiden. Durch Entleeren und sorgfältige Reinigung wird die Lebensdauer einer Schlauchleitung deutlich verlängert.
Beim Umgang mit großen Schläuchen sind möglichst Haspeln oder Trommeln zu verwenden. Für schwere Saug- und Druckschläuche wie z. B. beim Be- und Entladen von Öl sollten entsprechende Schlingen, Tragriemen und dgl. zur Unterstützung eingesetzt werden.
Schlauchleitungen, an die hohe Anforderungen in Bezug auf Betriebssicherheit gestellt werden, wie z. B. Dampf-, Betankungs- und Säureschläuche etc., sollten zur Vermeidung von Unfällen regelmäßig auf ihre Gebrauchstüchtigkeit überprüft werden. Der Anwender muss sich den Anzeichen eines drohenden Ausfalls bewusst sein, besonders wenn die Einsatzbedingungen einen hohen Arbeitsdruck beinhalten und/oder Gefahrstoffe transportiert werden. Eine Inspektion und ein hydrostatischer Test sind in regelmäßigen Zeitabständen durchzuführen, um zu überprüfen, ob der Schlauch für den weiteren Einsatz noch geeignet ist. Eine Sichtprüfung des Schlauches auf äußere mechanische Beschädigungen wie Schnitte, Risse, gelöste Decken, Knickstellen, Dellen oder weiche Stellen muss vorgenommen werden, um Hinweise auf gebrochene oder verschobene Einlagen zu erhalten. Die eventuelle Einbindung muss sich in einwandfreiem Zustand befinden, und es darf keine undichte Stelle erkennbar sein. Die Schlaucharmaturen müssen unbeschädigt sein, z. B. dürfen die Dichtflächen keine Kerben aufweisen, die Gewinde müssen leichtgängig und die Kupplungsteile dürfen nicht deformiert sein. Die Schlauchleitung sollte in regelmäßigen Abständen ebenfalls einer wiederkehrenden Prüfung unterzogen werden. Z. B. wird in der EN 12115 (Gummi- und Kunststoffschläuche und Schlauchleitungen für flüssige und gasförmige Chemikalien) eine wiederkehrende Prüfung an Schlauchleitungen aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben. Ebenso verweist die Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie im Merkblatt T 002 BG RCI Ausgabe 9/2014 auf diese Prüfungsvorschrift.
Grundsätzlich gilt: Beschädigte Schlauchleitungen sind aus sicherheitstechnischen Gründen der weiteren Benutzung zu entziehen!
Zum Verbinden von Rohren, Maschinen und Geräten mittels Schlauchleitungen sind Schlaucharmaturen erforderlich. Im Gegensatz zu den in der Rohrmontage üblichen Armaturen sind die Schlaucharmaturen mit einem Einbindestutzen ausgestattet. Schlaucharmaturen werden aus verschiedenen Werkstoffen, wie z. B. Metall und verschiedenen Kunststoffen hergestellt.
Allgemeine Anforderungen Ein wesentliches Kriterium für den sicheren Betrieb einer Schlauchleitung ist die fachgerechte Einbindung der Armaturen in die Endstücke des Schlauches. Die Einbindung sollte daher nur von einer Schlauchfachwerkstatt vorgenommen werden. Die Montagehinweise der Hersteller sind zu beachten.
Schlaucharmaturen müssen so ausgewählt werden, dass: • sie den zu erwartenden mechanischen, thermischen und chemischen Beanspruchungen standhalten • sie eine kraft- oder formschlüssige Verbindung zum Schlauch herstellen, so dass in explosionsgefährdeten Bereichen die Gefahr des Funkenreißens beim Befestigen oder Lösen von Schlauchleitungen ausgeschlossen ist. Diese Gefahr kann durch Auswahl geeigneter Werkstoffe, z. B. Messing oder nichtrostender Stahl, für die Armaturenteile vermieden werden. • durch das schlauchseitige Armaturenteil keine gefährlichen Kerb- oder Scherbeanspruchungen am Schlauch auftreten können, auch nicht am Ende der Schlaucharmatur
Dichtungsarten bei Schlauchverschraubungen • flachdichtend: ebene Dichtfläche, z. B. Dichtring aus Gummi oder anderen Werkstoffen • konisch dichtend: konisch feingeschliffene Metallflächen treffen aufeinander • konisch dichtende Gewinde: die Abdichtung erfolgt im Gewinde durch z. B. PTFE-Band, Hanf oder Kleber Gängige Gewindearten
Metrisches Gewinde nach DIN 13 Beschreibung: Weltweit standardisiertes metrisches Gewinde für nicht im Gewinde dichtende Verbindungen Gewindeart: Innengewinde zylindrisch, Außengewinde zylindrisch Kurzzeichen: M
Metrisches kegeliges Außengewinde nach DIN 158 Beschreibung: Metrisches Gewinde für mit Dichtmittel im Gewinde dichtende Verbindungen Gewindeart: Innengewinde zylindrisch (nach DIN 13), Außengewinde kegelig (Kegel 1:16) Kurzzeichen: M keg
Withworth-Rohrgewinde nach DIN/ISO 228 Beschreibung: Rohrgewinde für nicht im Gewinde dichtende Verbindungen Gewindeart: Innengewinde zylindrisch, Außengewinde zylindrisch Kurzzeichen: G
Withworth-Rohrgewinde nach DIN EN 10226 (ehem. DIN 2999) Beschreibung: Rohrgewinde für Gewinderohre und Rohrverschraubungen, mit Dichtmittel im Gewinde dichtend Gewindeart: Innengewinde zylindrisch, Außengewinde kegelig (Kegel 1:16) Kurzzeichen: Innengewinde Rp/Außengewinde R
Amerikanisches kegeliges Rohrgewinde nach ANSI/ASME B 1.20.1 - 1983 Beschreibung: Rohrgewinde für Gewinderohre und Fittings, mit Dichtmittel im Gewinde dichtend Gewindeart: Innengewinde kegelig, Außengewinde kegelig (Kegel 1:16) Kurzzeichen: NPT
Beim Betrieb von Schlauchleitungen mit Dampf und Heißwasser (Temperatur >100 °C, Druck >1bar) ist zusätzlich zu den allgemeinen Hinweisen (siehe Betriebsanleitung) Folgendes zu beachten:
• Dampfschlauchleitungen aus Elastomeren möglichst nur für Sattdampf (siehe Dampfdiagramm) einsetzen. Trockener, überhitzter Dampf schadet dem Schlauch und führt zur Verkürzung der Lebensdauer. • Schrauben an Klemmfassungen regelmäßig auf festen Sitz prüfen. Besonders wichtig ist das beim Einsatz neuer Schläuche, da sich das Schlauchmaterial setzt.
1. Bestimmung der erforderlichen Schlauchabmessung Die Schlauchabmessung hängt im Allgemeinen von den vorhandenen Anschlüssen und Armaturen ab. Wichtig ist, dass man keinen Innendurchmesser wählt, der größer ist als der Durchmesser des Anschlusses.
2. Ermittlung der gegebenen Betriebsdrücke und Temperaturen Druck- und Temperaturwerte sind knapp vor den Armaturen abzunehmen.
3. Ermittlung des Dampfzustandes (gesättigt oder überhitzt) Die vorhandenen Druck- und Temperaturwerte sind mit dem obenstehenden Dampf-Diagramm zu vergleichen. Jeder Punkt der fettgedruckten Linie entspricht gesättigtem Dampf.
4. Wahl des richtigen Schlauches Aus dem Diagramm wird der Schlauch ermittelt, der den Anforderungen des Dampfzustandes und den vorhandenen Betriebsdrücken entspricht.
5. Ermittlung der erforderlichen Länge Die verlangte Länge hängt von der betreffenden Anwendung ab. WICHTIG! Dampf kann gefährlich sein. Gehen sie stets auf Sicherheit und bleiben sie im Rahmen der aufgeführten Empfehlungen. Dampf und Wasser können nicht abwechselnd gefördert werden. Einbindungen sollen aus Sicherheitsgründen nur mit den dafür vorgesehenen Armaturen ausgeführt werden.
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