Erfolgreiches E-Procurement in der Fertigungsindustrie Teil 2

drei Mitarbeitende stehen in einer Fertigungshalle und besprechen sich vor einem Computer

Im ersten Teil unserer Serie zum E-Procurement haben wir die grundlegenden Konzepte, den Nutzen und die Anwendungsfälle dieser revolutionären Beschaffungsstrategie beleuchtet. Wir haben gesehen, wie E-Procurement durch Automatisierung, Integration von Lieferanten und die Nutzung von Datenanalyse die Effizienz steigert, Kosten senkt und Transparenz in der gesamten Lieferkette erhöht. 

In Teil 2 unserer Serie werden wir uns eingehend mit den Herausforderungen auseinandersetzen, die bei der Implementierung von E-Beschaffungssystemen auftreten können, sowie auch mit den entsprechenden Lösungen. Wir werden Ihnen praktische Einblicke geben, so dass Ihr Übergang zum E-Procurement ebenso reibungslos und effektiv wie möglich verläuft, wie auch bei REIFF. 

Herausforderungen und Lösungen bei der Einführung der E-Beschaffung

Die Implementierung von E-Beschaffungssystemen ist mit spezifischen Herausforderungen verbunden, für die es jedoch effektive Lösungsansätze gibt. Die Bewältigung dieser Herausforderungen ist jedoch notwendig, um die Potenziale digitaler Beschaffung vollständig auszuschöpfen. 

Durch die Adaption der folgenden Maßnahmen können Unternehmen die inhärenten Herausforderungen der E-Beschaffung nicht nur meistern, sondern auch deren umfassende Vorteile effizient realisieren.

Herausforderung 1: Sicherheitsaspekte

Die Gewährleistung der Sicherheit sensibler Daten bildet das Rückgrat eines jeden E-Beschaffungssystems. Um die Integrität der Beschaffungsprozesse und den Schutz vertraulicher Informationen sicherzustellen, sind robuste Sicherheitsmaßnahmen unabdingbar. Schlüsselaspekte in diesem Kontext umfassen:

Lösungsansätze

Die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien und die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen, wie Verschlüsselungstechnologien und Zugriffskontrollen, sind essenziell, um die Vertraulichkeit und Integrität von Daten zu wahren.

Die Integrität des Datenaustauschs zwischen den beteiligten Parteien ist kritisch. Verschlüsselte Kommunikationskanäle und der Einsatz sicherer elektronischer Plattformen spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Durch die sorgfältige Vergabe von Zugriffsrechten und die Entwicklung von Berechtigungskonzepten wird sichergestellt, dass ausschließlich autorisierte Nutzer:innen Zugang zu sensiblen Beschaffungsinformationen erhalten.

Die konsequente Umsetzung dieser Sicherheitsstrategien ermöglicht es Unternehmen, die Sicherheit ihrer E-Beschaffungsprozesse zu optimieren und einen umfassenden Schutz sensibler Daten zu gewährleisten.

Herausforderung 2: Change Management

Die Überwindung von Widerständen unter den Mitarbeiter:innen gegenüber neuen Technologien stellt eine zentrale Herausforderung im Rahmen der Einführung von E-Beschaffungssystemen dar. Ein effektives Change Management ist daher notwendig, um die Akzeptanz und erfolgreiche Implementierung dieser digitalen Transformation zu gewährleisten. Zu den Schlüsselelementen einer erfolgreichen Change-Management-Strategie gehören:

Lösungsansätze

Die transparente Vermittlung der Vorteile, Ziele und des Mehrwerts der E-Beschaffung ist von fundamentaler Bedeutung, um Unterstützung zu gewinnen und Widerstände abzubauen. Eine offene Dialogführung mit Unterstützung von Coaches und Kommunikationsexperten trägt dazu bei, Missverständnisse zu klären und die positive Wahrnehmung der Veränderung zu fördern.

Durch maßgeschneiderte Schulungsprogramme werden Mitarbeiter nicht nur auf die neuen Prozesse vorbereitet, sondern auch in die Lage versetzt, die Vorteile der neuen digitalen Tools voll auszuschöpfen. Dies stärkt die Kompetenz im Umgang mit den neuen Systemen.

Die Partizipation der Mitarbeiter am Veränderungsprozess ist wichtig für die Förderung von Akzeptanz und Engagement. Eine aktive Beteiligung bei der Gestaltung und Optimierung der neuen Abläufe ermöglicht es, wertvolles Feedback zu integrieren und die Lösungen praxisnah zu gestalten.

Ganz konkret kann z. B. der Einkauf innerhalb des Unternehmens am Einkauf vorbei, also ohne ein bestimmtes neues E-Procurement-System, unterbunden werden. Es kann ein Zahlungsverbot von Rechnungen kommuniziert werden, deren Bestellungen nicht über dieses System erfolgt sind.

Die Etablierung einer Unternehmenskultur, die Offenheit für Veränderungen und digitale Innovationen fördert, ist grundlegend für den langfristigen Erfolg der E-Beschaffung. Führungskräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie als Vorbilder agieren und die Bedeutung des Wandels vorleben.

Ein durchdachtes Change Management bildet die Basis für eine erfolgreiche Einführung von E-Beschaffungssystemen, indem es nicht nur Widerstände minimiert, sondern auch eine nachhaltige Transformation der Beschaffungsprozesse unterstützt.

Herausforderung 3: Auswahl der richtigen Software

Die Verantwortlichen für die Auswahlprozesse der E-Procurement-Systeme stehen oft vor der Herausforderung, aus einer Vielzahl von Optionen die passende Lösung zu identifizieren. Eine effektive Herangehensweise liegt in der Definition klarer Auswahlkriterien und der Präferenz für standardisierte Systeme, um die Komplexität zu minimieren. 

Lösungsansätze

So sollten Ihre ersten Schritte aussehen: 

  1. Bedarfsanalyse: Ein fundierter Ausgangspunkt ist die detaillierte Analyse der spezifischen Beschaffungsbedürfnisse Ihres Unternehmens. Diese Analyse hilft, die notwendigen Funktionalitäten und Eigenschaften der benötigten Software zu ermitteln.
  2. Anbietervergleich: Ein umfassender Vergleich verschiedener E-Procurement-Softwareanbieter ermöglicht es, eine substanzielle Entscheidung zu treffen. Hierbei sollten Sie die Lösungen hinsichtlich ihrer Eignung für Ihre individuellen Anforderungen bewerten.
  3. Benutzerfreundlichkeit: Priorisieren Sie Lösungen mit hoher Benutzerfreundlichkeit und problemloser Integration in Ihre bestehenden Systemlandschaften, um einen nahtlosen Übergang und effiziente Arbeitsprozesse zu gewährleisten.
  4. Sicherheit: Verifizieren Sie, dass die Software über notwendige Sicherheitsfeatures, wie Verschlüsselungstechnologien oder eine Zugriffsverwaltung, verfügt, die den Schutz sensibler Daten gewährleisten und die Einhaltung relevanter Datenschutzvorschriften sicherstellen.
  5. Skalierbarkeit: Entscheiden Sie sich für eine skalierbare Lösung, die in der Lage ist, mit Ihrem Unternehmen mitzuwachsen und sich an verändernde Geschäftsanforderungen anzupassen.

Diese Schritte geben Ihnen einen kleinen Überblick über den komplexen, oft mehrere Monate dauernden Entscheidungsprozess. Weil dieser Prozess ebenso spezifisch wie vielfältig ist, verlassen sich viele Unternehmen auf die Beratungsleistungen Dritter.