30.09.2024
Kostensenkung ist für Einkäufer mittelständischer Unternehmen keine Maßnahme, sondern ein Ergebnis: Sie ist das Ergebnis effizienter Beschaffung, von intelligentem Ressourcen-Management, hoher Agilität und robuster Lieferantenbeziehungen.
Doch was bedeutet es wirklich, Lieferanten zu konsolidieren, und wie kann es Ihrem Unternehmen nutzen?
Mit der Lieferantenkonsolidierung lässt sich einiges erreichen. Sie ist eine Strategie, um die Anzahl der Lieferanten zu verringern, die Beschaffungsprozesse zu straffen, die Effizienz zu steigern und im Ergebnis Kosten zu senken. Damit geht eine bewusste Entscheidung für eine ausgewählte Anzahl von Lieferanten einher. Diese müssen dann aber auch zu den Anforderungen des Unternehmens passen.
Spricht man von einer Lieferantenkonsolidierung, ist damit nicht einfach eine Lieferantenreduktion und das Einfordern von Rabatten gemeint. Es braucht mehr – es braucht im Rahmen des Lieferantenmanagements eine eingehende Evaluation der Reduktionspotenziale, der möglichen Umsetzungsszenarien, der Risikobewertung und die Beurteilung der Machbarkeit von Lieferantenseite. Wo liegen also Möglichkeiten der Konsolidierung:
Im Bereich der Fertigung: C-Teile, wie Kopf- und Klemm-Muttern, Dichtungsringe oder Riemen sind notwendig, müssen aber nicht unbedingt aus unterschiedlichen Quellen stammen. Reduzieren Sie hier die Anzahl der Lieferanten, bereichert das die Partnerschaft mit jenen, die ein breiteres Spektrum an Komponenten anbieten. Eine solche Konsolidierung erleichtert den Beschaffungsweg, verringert administrative Belastungen und festigt stärkere Bindungen zu Schlüssellieferanten.
Im Bereich Wartung, Reparatur und Betrieb (MRO): Auch der Bereich Wartung, Reparatur und Betrieb birgt Reduktionspotenzial, denn aus der strategischen Verengung ergibt sich eine tiefere Integration des Dienstleisters, was z. B. eine bessere Planbarkeit und kürzere Vorlaufzeiten zur Folge hat.
Eines der überzeugendsten Argumente für die Konsolidierung von Lieferanten liegt in den wirtschaftlichen Vorteilen, die eine solche Maßnahme verspricht. Die Konsolidierung strafft nicht nur den Beschaffungsprozess, sondern stärkt auch die eigene Verhandlungsposition erheblich, was einen direkten Einfluss auf die Gewinn-und-Verlust-Rechnung durch reduzierte Materialkosten und verbesserte Zahlungsbedingungen hat. Indem sich Unternehmen auf wenige, aber dafür strategischere Beziehungen konzentrieren, lassen sich Mengenrabatte und bessere Preise sichern – Vorteile, die über eine breite Lieferantenbasis verwässert werden.
Auch der Verwaltungsaufwand für die Betreuung jedes einzelnen Lieferanten wird deutlich reduziert, z. B. was die Umsetzung von gesetzlichen neuen Anforderungen, Preis- und Bonusverhandlungen angeht.
Des Weiteren wird bei einer reduzierten Anzahl von Lieferanten und der dadurch erhöhten Anzahl an Beschaffungsvorgängen eine Automatisierung durch elektronische Schnittstellen wirtschaftlich möglich und interessant.
Die Beziehung zwischen einem Unternehmen und seinen Lieferanten ist grundlegend für den Erfolg in der Beschaffung. Durch die Konsolidierung können Unternehmen von transaktionalen Interaktionen zu strategischeren, kollaborativen Partnerschaften übergehen. Die drastische Reduzierung ermöglicht es, enger mit Lieferanten an Innovationsprojekten zu arbeiten, was nicht selten zur gemeinsamen Entwicklung neuer Produkte oder Materialien führt, die einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt bieten. Eine solche Art der Zusammenarbeit wäre ohne Konsolidierung logistisch unpraktikabel.
Ein weiterer bedeutender Vorteil der Lieferantenkonsolidierung ist die betriebliche Effizienz. Durch die Reduzierung der Anzahl der Lieferanten können Unternehmen Logistikfragen, das Bestandsmanagement und Qualitätskontrollprozesse vereinfachen. So profitieren etwa Einzelhändler konkret von einer gestraffteren Lieferkette, verkürzten Vorlaufzeiten und verbessertem Lagermanagement. Das reduziert nicht nur die betrieblichen Kosten, sondern sorgt auch dafür, dass schneller auf Marktveränderungen reagiert werden kann.
Die Vorteile der Lieferantenkonsolidierung sind offensichtlich. Dabei muss das Lieferantenmanagement allerdings potenzielle Risiken wie eine erhöhte Abhängigkeit von weniger Lieferanten und die Möglichkeit von Lieferkettenunterbrechungen anerkennen und möglichst reduzieren. Erfolgreiche Unternehmen mildern diese Risiken oft durch eine sorgfältige Lieferantenauswahl, die Erhaltung eines diversifizierten Portfolios von Lieferanten für kritische Komponenten und die Etablierung starker Notfallpläne.
Die effektive Konsolidierung von Lieferanten beginnt mit einer umfassenden Bewertung Ihrer aktuellen Lieferantenbasis. Dabei geht es nicht nur darum, Lieferanten nach Kosten zu bewerten, sondern auch nach ihrer Innovationsfähigkeit, ihrer finanziellen Stabilität und ihrer strategischen Passung zu den langfristigen Zielen Ihres Unternehmens. Diese Phase ist entscheidend, um zu identifizieren, welche Lieferanten in einer konsolidierten Beziehung wirklich Mehrwert hinzufügen können.
Zu den Kosten eines Lieferanten zählen zudem nicht nur die direkten Beschaffungskosten für Materialien, sondern auch die gesamten Prozesskosten, die ein Lieferant verursacht. Dies beinhaltet z. B. Serviceleistungen des Lieferanten, welche die eigenen Prozesse zeitlich effizienter machen.
Die Bedeutung klarer Kommunikation mit Ihren Lieferanten kann nicht genug betont werden. Erfolgreiche Konsolidierungsbemühungen beinhalten transparente Diskussionen über die strategischen Ziele des Unternehmens, Erwartungen an die Beziehung und die Vorteile der Konsolidierung für beide Parteien. Dieser offene Dialog fördert ein Gefühl der Partnerschaft und der gegenseitigen Investition in den Erfolg der Beziehung.
Schließlich endet der Konsolidierungsprozess nicht mit der Auswahl der Lieferanten. Die kontinuierliche Überwachung der Lieferantenleistung, regelmäßige Überprüfungen der Lieferantenbasis und die Offenheit, die Strategie bei sich ändernden Marktbedingungen anzupassen, sind wesentliche Faktoren, um eine effektive, konsolidierte Lieferantenbasis aufrechtzuerhalten.
Was leistet die Lieferantenkonsolidierung also im Idealfall? Sie strafft die Lieferkette, verkürzt Vorlaufzeiten und führt zu einem besseren Lagermanagement. Im Ergebnis sorgt das für effizientere betriebliche Abläufe und versetzt Ihr Unternehmen in die Lage, schneller auf Marktveränderungen reagieren zu können.
Damit das gelingt, müssen die richtigen Lieferanten ausgewählt werden. Wie hoch ist das Innovationspotenzial, wie passt der Lieferant strategisch zum Unternehmen, welcher Mehrwert ist zu erwarten? Im Rahmen einer Lieferantenbewertung sind diese und weitere Fragen zu beantworten. Letztlich muss nach der Konsolidierung auch immer wieder überprüft werden, ob die Zusammenarbeit als Erfolg zu werten ist.
Nur dann lassen sich Beschaffungsprozesse neu definieren, Innovationen fördern und sicherstellen, dass Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt. Category Manager, die das Prinzip Lieferantenkonsolidierung verstehen, können ihr Unternehmen in Sachen Effizienz und Agilität nachhaltig voranbringen.
Unsere Experten stehen Ihnen unter kundenservice@reiff-gruppe.de für ein unverbindliches Erstgespräch zur Verfügung und besprechen mit Ihnen, wie Sie unser breites Produktportfolio zu Ihrem Vorteil machen und damit Ihre Lieferantenkonsolidierung effektiv vorantreiben können. Sprechen Sie uns gerne zu unseren zahlreichen Produktgruppen an und profitieren Sie von REIFF als zuverlässigen Partner innerhalb Ihrer Beschaffungsprozesse.
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