17.09.2024
Der technische Handel nimmt in der deutschen Wirtschaft eine maßgebliche Rolle ein. Deutschland ist als Industrie-, Innovations- und Exportland geradezu darauf angewiesen, dass der technische Handel auch in den nächsten Dekaden von technologischen Entwicklungen profitiert und nicht durch Überregulierung ausgebremst wird.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung aller Geschäftsprozesse erleben wir eine signifikante Transformation in unserer Branche: Vom Einsatz künstlicher Intelligenz bis hin zur Blockchain haben sich uns neue Dimensionen eröffnet, die sowohl die Funktionsweise als auch die Effizienz unserer Arbeit radikal verändern. Diese technologischen Durchbrüche formen die Zukunft des technischen Handels in einer zunehmend vernetzten und datengetriebenen Welt.
In unserer mehrteiligen Serie werfen wir einen Blick in die Zukunft des technischen Handels. In diesem ersten Teil widmen wir uns den beiden Megatrends Automatisierung und künstliche Intelligenz. Seien Sie gespannt!
Die bevorstehenden Veränderungen bis 2030, maßgeblich geprägt durch die allgegenwärtige Künstliche Intelligenz (KI) sowie die Automatisierung, versprechen eine Zukunft, die nicht nur effizienter, sondern auch innovativer und dynamischer zu werden scheint.
Eine kürzlich vom EHI Retail Institute durchgeführte Umfrage unter IT-Führungskräften im Handelssektor in Deutschland unterstreicht schon heute die Bedeutung dieser Entwicklung: KI und maschinelles Lernen wurden als die führenden technologischen Trends des Jahres 2023 hervorgehoben. Diese Technologien, die bereits heute Prozesse in bisher unerreichter Weise automatisieren, werden demnach bis 2030 noch stärker in den Vordergrund rücken.
Was wir hier beobachten, ist nicht weniger als eine Revolution. Das Marktvolumen für KI wird laut Roland Berger weltweit erheblich ansteigen und allein für das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird bis zum Jahr 2030 ein Wachstum von 4 Prozent bzw. 160 Mrd. Euro durch den Einsatz von KI prognostiziert.
Der Einsatz von KI und der damit einhergehenden Automatisierung wird eine Fülle von Möglichkeiten für Innovation und Wachstum eröffnen. Profitieren werden Ihre Kunden.
“Die Kund:innen und ihre Bedürfnisse werden nach wie vor im Zentrum des Handelns stehen. Bereits jetzt zeichnen sich die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung ab. In Zukunft wird den Kund:innen ein interaktives, digitales Multi-Channel-Einkaufserlebnis geboten, das den Einkaufsprozess viel leichter und den Service proaktiver gestalten wird.“
- Angela Krengel Projektleiterin Anforderungsmanagement Operations
Doch was bedeutet das? Durch welche konkreten Szenarien wird diese Kundenzufriedenheit gewährleistet? Vier Aspekte werden maßgeblich sein, damit sich das Erleben der Kunden verbessert.
Durch Big Data Analytics lassen sich bei der Entwicklung neuer Produkte und Lösungen früher denn je Markttrends aus dem Kundenverhalten ableiten. Durch das Sammeln und Auswerten sehr viel größerer Datenmengen und die automatisierte Erkennung von Verhaltensmustern können Unternehmen besser verstehen, was ihre Kunden wünschen und wie sie auf Marktentwicklungen reagieren sollten.
Ferner tragen Big Data und KI maßgeblich zur Optimierung der Produktion bei. Indem sämtliche Prozesse über Sensoren erfasst und in großen Datenbanken analysiert werden, kann die Effizienz der Produktionsketten signifikant verbessert werden. Diese Herangehensweise ermöglicht es Unternehmen, Engpässe zu identifizieren, Abläufe zu optimieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.
Ein weiteres Einsatzfeld von Big Data und KI: die Logistik. Die Zukunft der Logistik wird durch die fortschreitende Digitalisierung und den Einsatz von Big Data geprägt werden. Die Analyse großer Datenmengen spielt dabei eine entscheidende Rolle, insbesondere im Bereich der Lagerhaltung und der Sendungsverfolgung. Unternehmen, die KI-Technologien nutzen, können effizientere Logistikprozesse entwickeln und die Verfügbarkeit ihrer Produkte optimieren.
Bis 2030 wird für den Logistiksektor prognostiziert, dass selbstlernende Systeme in der Lage sind, logistische Prozesse eigenständig zu optimieren. Diese Systeme können große Datenmengen verarbeiten und aus ihnen lernen, wodurch diese Optimierungen erst möglich gemacht werden. Dies wiederum wird die Innovationszyklen für Unternehmen in Güterverkehr und Logistik verkürzen und sie in die Lage versetzen, schneller auf Marktveränderungen und Kundenbedürfnisse zu reagieren.
Die Integration von selbstlernenden Systemen in die Logistik wird eine Reihe von Vorteilen mit sich bringen. Dazu gehören eine verbesserte Routenplanung, eine effizientere Lagerhaltung, eine optimierte Ressourcennutzung und eine Verringerung von Versandfehlern. Unternehmen, die diese Technologien einsetzen, werden ihre Betriebskosten senken und gleichzeitig ihre Servicequalität erhöhen.
Mitarbeiter in der Verwaltung werden von der Automatisierung und künstlicher Intelligenz in vielerlei Hinsicht profitieren: repetitive Aufgaben werden automatisiert, menschliche Fehler minimiert, Entscheidungen und Vorhersagen fundierter getroffen. Das kommt den Kunden zugute.
Laut einer Veröffentlichung des Customer-Experience-Software-Anbieters Majorel werden Unternehmen durch den Einsatz von KI die Customer Experience verbessern, weil sie eine solche proaktive Kommunikation, Transparenz und Engagement fördern. Ebenso wird KI dazu beitragen, die Effizienz von Kundenserviceprozessen zu steigern, was zu kürzeren Wartezeiten und einer schnelleren Problemlösung führt.
Durch den Einsatz von KI-basierten Lösungen, wie Chatbots und anderen intelligenten Kommunikationssystemen, können Unternehmen ihre Beziehung zu ihren Kunden erheblich verbessern. Diese Technologien sorgen für eine schnelle und effiziente Bearbeitung von Kundenanfragen.
Überdies eröffnen KI-Tools neue Möglichkeiten für personalisierte Werbung und Marketingstrategien, die genau auf die Bedürfnisse und Vorlieben der Kunden abgestimmt sind. Unternehmen, die KI einsetzen, werden in der Lage sein, maßgeschneiderte Angebote zu erstellen, was nicht nur zu einer verbesserten Customer Experience führt, sondern auch die Grundlage für langfristige und tiefgehende Kundenbeziehungen schafft.
Im Fokus dieser umfassenden digitalen Transformation stehen vier Schlüsselszenarien: Die Anwendung von Big Data in der Produktentwicklung und Produktion, die Revolutionierung der Logistikbranche, die Unterstützung in der Sachbearbeitung und die Neugestaltung der digitalen Customer Experience.
In diesen Szenarien sind die Chancen und Herausforderungen der nächsten zehn Jahre zu suchen. Während wir bereits die Vorboten dieser Trends im aktuellen Marktgeschehen beobachten können, bleibt die spannende Frage: Wie werden sich diese Entwicklungen konkret auf die Unternehmen, ihre Mitarbeiter und vor allem auf die Kunden auswirken? Wie wird die Balance zwischen technologischer Innovation und menschlicher Interaktion in der Zukunft aussehen?
In unserem nächsten Teil der Serie "Zukunftsaussichten Technischer Handel 2030" werden wir diese Fragen eingehend untersuchen. Wir werden uns auf die unmittelbaren und langfristigen Auswirkungen konzentrieren, die diese technologischen Fortschritte auf die Geschäftsstrategien, die Arbeitsweise und das Kundenverhalten im technischen Handel haben werden.
Werden diese technologischen Neuerungen zu einer stärkeren Kundenbindung führen oder etwa unerwartete Herausforderungen mit sich bringen? Dies und mehr erfahren Sie im nächsten Teil unserer Serie.
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